Shishas (Wasserpfeifen) – Eine Karriere in Deutschland

Der Döner hat Karriere in Deutschland gemacht, die Pizza auch, die Frühlingsrolle, die Wraps. Vieles kam aus dem Ausland und fand auch hierzulande Genießer. Auch die Shisha, die Wasserpfeife, ist längst auf dem Weg, Deutschland zu erobern. Bereits jetzt sieht man verstärkt Freundeskreise, Männer wie Frauen, die sich treffen, um gemeinsam eine Wasserpfeife zu rauchen. Dazu wird gegessen, getrunken, geredet, gefeiert und gelacht. Das Leben ist schön, Sorgen gehen in Rauch auf, Freundschaft wird zelebriert und vielleicht wird auch so manche Friedenspfeife geraucht. Shishas sind weitaus mehr als nur Wasserpfeifen; sie sind ein Stück Kultur, Ausdruck einer Kultur des Genusses. Willkommen in der Welt der Shishas!

Wie sind Shishas aufgebaut?

Shishas sind aus vier wesentlichen Teilen aufgebaut; einerseits aus dem Wassergefäß, dann aus der Rauchsäule, die auf das Wassergefäß — das auch Bowl genannt wird — aufgesetzt wird. Oben drauf kommen der Tabakkopf. In ihn wird der Tabak eingefüllt, auf den wiederum — meist getrennt vom Tabak durch ein Sieb — glühende Kohle gelegt wird. Der Schlauch, an den das Mundstück zum Rauchen befestigt ist, zweigt von der Rauchsäule ab.

Kurze Shisha – Rauchanleitung

Das Wassergefäß wird — wen wundert es? — mit Wasser gefüllt. Es gibt jedoch auch Raucher, die statt des Wassers beispielsweise Whiskey benutzen. Die Rauchsäule sollte ca. 2 bis 3 Zentimeter in das Wasser tauchen. Nun ist der Tabak dran. Er wird in den Tabakkopf eingefüllt. Ist er nicht aromatisiert, so kann man glühende Kohle direkt auf den Tabak legen. Einfacher ist es jedoch und bei aromatisierten Tabaksorten ein Muss, wenn man zwischen den Tabak und die Kohle ein Sieb gibt. Und dann kann der Rauchgenuss eigentlich schon starten. Man zieht am Mundstück und lässt dadurch im Wassergefäß einen Unterdruck entstehen. So wird der Rauch durch die Rauchsäule in den Schlauch geleitet. Relativ kühl ist dieser Rauch, kühler als bei anderen Methoden des Rauchens. Einige Shisha – Spezialisten geben Eis ins Wasser oder nutzen spezielle Vorrichtungen, um Eis ins Raucherlebnis zu integrieren. Das Eis macht den Rauch noch kühler und damit für viele noch angenehmer!

Der Weg der Shisha nach Deutschland

Shishas gehören seit Jahrhunderten zu den Kulturen Arabiens. Ursprung der Wasserpfeife ist jedoch höchstwahrscheinlich Indien, wo es einst relativ einfache Formen der Wasserpfeife gab. Von dort kam die Kultur des Wasserpfeife-Rauchens nach Persien. Die heute in Deutschland bekannte Form stammt aus der Türkei, das Wort Shisha selbst jedoch wiederum aus Persien, wo es „Glas“ bedeutet. Im Libanon wird die Shisha Nargileh genannt. Shisha zu rauchen ist im Orient meist ein gemeinschaftliches Erlebnis; oftmals sitzt man auf Kissen, in mit Teppich ausgelegten Räumen. Das Rauchen wird gepaart mit Essen und Trinken. Gereicht werden etwa in der Türkei landestypische Süßigkeiten und Kekse, oftmals auch Tee. Mittlerweile kommt die Shisha auch in Deutschland verstärkt in Mode. Wahrscheinlich sind es diese Zeremonien, mit der das Shisha rauchen verknüpft ist, durch die die Shisha auch in Deutschland stetig mehr Freunde findet. Es macht einfach Spaß, gemeinsam mit Freunden zusammen zu sitzen, um diese Zeremonien zu pflegen, gemeinsam zu essen, zu trinken, zu reden und… Shisha zu rauchen. Dabei werden mitunter klare Regeln aufgestellt, so etwa die, dass man den Schlauch nicht an seinen Nachbarn abgibt, sondern zunächst ablegt, damit der Nachbar ihn greifen kann. Oder die, dass man keine Zigarette vor dem Shisha – Rauchen raucht. Fast schon als Frevel wird es gewertet, wenn man statt des speziellen Wasserpfeifentabaks normalen trockenen Tabak nutzt.

Tabak aller Art

Wasserpfeifentabak muss feucht sein, viel feuchter als normaler Zigarettentabak. Oftmals ist er aromatisiert. Den Tabak gibt es in unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen, sodass eigentlich jeder irgendwann seinen Lieblingstabak findet. Die Auswahl ist immens: Pfirsich, Lakritze, Kirsche, Pina Colada, Apfel, Rose, Karamell sind nur ganz wenige Beispiele; selbst Tabak mit Colageschmack ist auf dem Markt zu finden. Weltmarktführer beim Shisha-Tabak ist das ägyptische Unternehmen Nakhla Tobacco. Seit 1913 pflegt Nakhla die Kunst der Produktion von Wasserpfeifentabak.

… und viel Zubehör

Man kann seine geliebte Shisha schützen, indem man sich beispielsweise eine Shisha – Tasche besorgt. Damit wird auch der Transport der Wasserpfeife ganz einfach, um sie mit zu Freunden zu nehmen. Und manche basteln an ihrer Shisha wie andere an Mopeds und Autos. Für sie gibt es Dichtungen, austauschbare Mundstücke und Tabakköpfe. Und dann wären da noch: unterschiedlichste Kohle, Reinigungsbürsten, Metallsiebe und Kohlezangen, die man kaufen kann. Aus dem Shisha Rauchen lässt sich eine kleine Philosophie machen, über die man streitet, diskutiert, sich austauscht. Man kann sich allerdings auch einfach gemütlich hinsetzen, das Leben genießen… und rauchen.