„Zum Wohl des Stadtteils“: Shisha-Bars in Frankfurt/Main am Pranger

In Frankfurt/Main gibt es derzeit eine Diskussion über „verwahrloste“ Stadtgebiete, die ihren schlechten Ruf unter anderem den dortigen Shisha-Bars zu verdanken haben. Das mit dem schlechten Ruf behaupten zumindest „zahlreiche Regionalräte“, berichtet Welt-online. Aber kann das wirklich sein? Sind Shisha-Bars und ihre Gäste ein dermaßen schlechter Anblick, dass über „Gegenstrategien“ nachgedacht werden muss? In dem Bericht werden Shisha-Bars in eine Reihe mit Wettbüros und Spielhallen gestellt.

„Die lokalen Präventionsgremien appellieren an alle Hausbesitzer, die im Stadtteil Einzelhandelsflächen besitzen, diese künftig zum Wohle des jeweiligen Stadtteils zu vermarkten“, heißt es in dem Bericht. „Nach Ansicht der Regionalräte ist es wichtiger, die Nahversorgung der Bevölkerung zu stärken und nicht um jeden Preis auf Rendite zu setzen.“ Damit ist offenbar gemeint, dass Shisha-Bars Platz machen sollen für Spätkaufläden und Supermärkte. Aber dient das nicht viel eher den Renditen der Hausbesitzer? Die erwähnten Regionalräte haben eine Resolution verabschiedet, in der es laut Welt-online heißt: „Wir brauchen Qualität, damit Menschen zum Einkaufen im Stadtteil bleiben. Spielhallen und Wettbüros tragen nur dazu bei, dass Kriminalität angezogen wird, und es besteht die Gefahr, dass die Umgebung sehr schnell verwahrlost.“ Und zur Verwahrlosung tragen dieser Logik zufolge auch die Shisha-Bars bei.

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