Das passende Essen zur Wasserpfeife

Das Shisha Rauchen kam aus der Arabischen Welt zu uns. Im Orient ist es üblich mit Verwandten gemütlich eine Shisha zu rauchen, dabei Tee zu trinken und etwas zu essen. Die Arabische Küche ist sehr vielfältig. Das Lamm gehört zur Lieblingsfleischsorte der Araber und wird dort am häufigsten gegessen. Das Prinzip der arabischen Küche ist- das Auge, die Nase und der Gaumen sollen sich daran erfreuen. Aus diesem Grund werden viele Speisen sehr farbenfroh, wohlduftend und abwechslungsreich zubereitet. Sogar wenn die Familien sich nur zu einem gemeinsamen Shisha Rauchen verabreden, wird der Tisch mit vielen kleinen Speisen und Süßwaren angerichtet. Dazu gehören die berühmten frettierten Falafel. Falafel sind Klopse aus pürierten Kichererbsen und Bohnen. Zu einem bekanntesten arabischen Gebäck gehört die Baklava. Baklava wird aus Blätterteig hegestellt und mit Walnüssen, Mandeln oder Pistazien gefüllt. In den westlichen Ländern bevorzugen die Shisha Fans das beliebte Knabberzeug, wie Salzstangen, Chips und verschiedene Nussarten.

Shisha Tee

Im Orient wir die Shisha in gesellschaftlichen Runden geraucht, mit viel Unterhaltung, Getränken und Speisen. Dabei ist der Tee ganz wichtig, denn er neutralisiert den Geschmack der Shisha und ist ein häufiger Beistand zur Shisha.

Die Shisha wird gemütlich auf orientalischen Kissen oder Matratzen konsumiert, meistens im Liegen oder in einer sehr gemütlichen Pose. Heute gibt es viel Bars, wo das Shisha- Rauchen angeboten wird und Sie sich wie im Orient fühlen können. Natürlich wird auch bei uns der Tee zu der Shisha angeboten, denn die Shishaliebhaber sollen sich wie in der arabischen Welt fühlen.

In der westlichen Welt werden zahlreche Shisha Teesorten angeboten. Die beliebtesten Sorten sind: Persischer Tee, Ägyptischer Gewürztee, Ägyptischer Lemontee, Datteltee, Indischer Chai, Beduinentee und Marokko Minztee. Für jeden Geschmack ist das Passende dabei. Ganz empfehlenswert ist den Tee vor dem Rauchen der Shisha schon vorzubereiten und ihn ein paar Minuten ziehen lassen. Anschließend wird der Tee zusammen mit der Wasserpfeife genossen.

Die Shisha in der Malerei

Wie es mit allen Belangen des menschlichen Lebens ist, fand auch die Wasserpfeife Eingang in die Malerei. Besonders stark vertreten ist die Shisha in den Gemälden des Viktorianismus (1837-1901), als England eine mächtige Kolonialmacht war und die Engländer überall auf der Welt lebten und ihre Kultur verbreiteten. Sie übernahmen auch interessante Aspekte der einheimischen Kultur und machten diese somit weltweit bekannt.

"Die Haremsdienerin" von Paul Trouillebert (1874)
"Die Haremsdienerin" von Paul Trouillebert (1874)

Ein solches Beispiel war der Konsum der Wasserpfeife, auch wenn sie es zunächst schwer hatte, neben Pfeifen und Zigarren zu bestehen. Auch Gemälde, die Araber bei dem Genuss einer Wasserpfeife darstellten, erfreuten sich großer Beliebtheit und auch das etwas anrüchige Sujet des Harems war erst vollkommen mit einer Wasserpfeife. Im Folgenden ein paar der klassischen orientalisierenden Bilder.

Mehmet Ali Pascha
Mehmet Ali Pascha

Mehmet Ali Pascha (1827- 1878) beim Rauchen einer Wasserpfeife, während er das “Abschlachten” der Mameluken betrachtet, dass er selbst am 1. März 1811 angeordnet hat (aus: “The Discovery of the Nile”, Gianni Guadalupi, American University Press, 1997 White Star S.r.l. – Vercelli, Italy)

"the dream of the believe" unknown artist
"the dream of the believe" unknown artist

Der „Traum des Gläubigen“ von einem unbekannter Künstler zeigt einen interessanten Einblick in die durch den Konsum einr Shisha angeregten fantastischen Träume.

"the hookah lighter" by Jean-Leon Gerome (1898)
"the hookah lighter" by Jean-Leon Gerome (1898)

Jean-Léon Gérôme lebte von 1824 bis 1904 und war ein bekannter Historienmaler und Bildhauer. Sein Werk ist dem akademischen Klassizismus zuzurechnen. Er bevorzugte historische und mythische Themen. Einen wesentlichen Einfluss auf seine Malerei hatten eine Reise in die Türkei im Jahre 1854 und später eine Reise nach Ägypten 1857.

Europäer in Indien
Europäer in Indien

Aber auch bildhafte Zeugnisse des Alltags legen den Konsum der Wasserpfeife nahe. Es folgen zwei Beispiele aus Indien, nach Ansicht vieler Historiker der Ursprungsort der Wasserpfeife.

"a harem lady with her hands painted with henna holding a hookah" (1840)
"a harem lady with her hands painted with henna holding a hookah" (1840)

Aber nicht nur in den Kollonien gab man sich dem genüsslichen Shisharauchen hin, auch im Mutterland England gab es gemeinschaftliche Shisha-Runden, wie eine illustrierte Polizeinahcricht aus dem Jahr 1876 bestätigt.

"victorian gentlefolk enjoying afternnon tea"
"victorian gentlefolk enjoying afternnon tea"

Die Shisha in der Literatur

Wie in die Malerei fand die Wasserpfeife auch Eingang in die Literatur. Das berühmteste Beispiel ist wohl „Alice im Wunderland“ (1865) von Lewis Caroll (1832 – 1898).

"Alice in Wonderland" (1865) von Lewis Carrol
"Alice in Wonderland" (1865) von Lewis Carrol

„…Sie stellte sich also auf die Fußspitzen und guckte über den Rand des Pilzes, und sogleich begegnete ihr Blick dem einer großen blauen Raupe, die mit kreuzweiße gelegten Armen da saß und ruhig aus einer großen Huhka rauchte, ohne die geringste Notiz von ihr noch sonst irgendetwas zu nehmen.“ (Kapitel 4: Die Wohnung des Kaninchens)

Es ist aber auch nicht weiter verwunderlich, dass die Wasserpfeife auch in der Literatur Beachtung fand, beflügelt sie doch durch ihre entspannende Wirkung und dem aromatischen Geschmack die Fantasie. Des Weiteren spricht sie noch alle fünf Sinne an. Durch ihre besondere Erscheinungsform, den visuellen, durch den aromatisierten Tabak sowohl den olfaktorischen als auch den gustatorischen Sinn. Dadurch, dass man den Schlauch zum Mund führen muss, den haptischen und schließlich durch das leise Blubbergeräusch in dem Wassergefäß den auditiven Sinn.

Aber auch Honoré de Balzac (1799-1850) schrieb im „Traité des excitants modernes“ (1838) im Kapitel über Tabak Folgendes über die Wasserpfeife:

„En fait de jouissances matérielles, les Orientaux nous sont décidément supérieurs. Le houka, comme le narguilé, est un appareil très élégant; il offre aux yeux des formes inquiétantes et bizarres qui donnent une sorte de supériorité aristocratique à celui qui s’en sert, aux yeux d’un bourgeois étonné.“

Unterschiedliche Namen für eine Sache

Es gibt die unterschiedlichsten Bezeichnungen für eine Shisha oder Wasserpfeife. Die Gebräuchlichste ist nach wie vor Shisha, daher wird sie auch bei uns so genannt. Die Vielfalt der Begriffe erklärt sich aus der großen Verbreitung der Shisha im orientalischen Raum. In jedem Land wird sie anders benannt.

Shisha, Sheesha, Schischa, Cheecha, Schiescha

Der Ursprung dieses Begriffes kommt aus dem persischen Sprachraum und ist in allen orientalischen Sprachen verbreitet. Es bedeutet nichts anderes als Flasche. Der Begriff Shisha ist in Deutschland wohl seit den 1990er Jahren geläufig. Es gibt auch die Schreibweise Schicha, dennoch konnte sie sich nicht durchsetzen.

Nargile, Nargileh, Nargila, Nargilah, Argila

Dieser Begriff ist die genaueste Bezeichnung, denn er bedeutet wortwörtlich Wasserpfeife. Die anderen Varianten sind nur regionale Abweichungen. Dieses Wort stammt ursprünglich aus dem Türkischen, ist aber auch im Persischen und Arabischen verbreitet.

Hookah, Hukah, Hoka, Huka, Hooka

Hookah ist die indische Bezeichnung für eine Shisha. Sie wird vornehmlich im Amerikanischen verwendet. Auch in Pakistan spricht man von einer Wasserpfeife als Hookah.

Ghalyun, Ghalyan, Ghalyaan und Ghelyoon

Diese Begriffe kommen aus dem Iran. Die iranischen Shishas unterscheiden sich etwas von den herkömmlichen Shishas. Sie haben einen deutlich größeren Tabakkopf als andere Shisha-Arten, dafür ist ihr Schlauch aber deutlich schmaler.

Shisha-Etikette

Natürlich gibt es wie überall im gesellschaftlichen Bereich ein paar Verhaltensregeln, die man bei dem gemeinschaftlichen Genuss einer Shisha beachten sollte.

Man sollte sich nicht den Genuss und das Aroma der Shisha verderben, indem man während einer Shisha-Sitzung eine Zigarette raucht. Ach sollte nicht nach dem Shisha-Schlauch gegriffen werden, wenn er noch von einer anderen Person benutz wird. Dies ist unhöflich und widerspricht der entspannten und freundschaftlichen Atmosphäre, welche durch eine Shisha erzeugt wird. Geduld üben, heißt die Devise. Erst wenn die andere Person den Schlauch aus der Hand legt, darf er genommen werden. Traditionell steht die Shisha auf dem Boden. Es ist davon abzuraten, sie höher zu situieren, als den Raucher.

Für die Shisha sollte nur spezieller Shisha-Tabak verwendet werden, da trockener Tabak im Hals kratzt und kein angenehmes fruchtiges Aroma aufweist. Man sollte sich für die Shisha genügend Zeit nehmen und sich dabei entspannen. Zeitdruck und Hektik sollten vermieden werden.

Es gilt auch nicht als besonders angebracht, mit der Zanke für die Shisha-Kohle den Tabak in den Kopf zu füllen. Dafür sollte man einen kleinen Löffel nutzen, um den Geschmack nicht durch Kohlerückstände an der Zange zu verfälschen.

Sitten beim Shisha rauchen

Die Shisha raucht man vornehmlich in Gesellschaft. Daher ist es auch nicht ungewöhnlich, wenn man neben dem Genuss der Shisha auch noch Spiele, wie Mensch-Ärger-dich-nicht, Backgammon oder Schach spielt, um sich zu entspannen. Auch Kartenspielen gehört zu den Beschäftigungen, die man während einer Shisha-Sitzung zu unternehmen pflegt, besonders in Jordanien.

In Syrien gehört zum Shisha rauchen auch das Geschichten erzählen. So versammelt man sich bei einer Shisha und lauscht den Geschichten, die ein Geschichtenerzähler erzählt oder vorliest. Ebenso ist es nicht unüblich, dass man in einer Zeitung oder in einem Buch schmökert, während man eine Shisha raucht.

Shisha-Spiele

Mittlerweile verbreitet sich der Shisha-Hype immer weiter und bringt neben zahlreichen Shisha-Cafés und diversen Foren, in denen man sich über Shishas und alles was dazugehört, austauschen kann, auch ungewöhnliche Projekte ans Licht. Ein Beispiel hierfür ist das online Shisha-Spiel. (www.shisha-game.net)

Bei diesem Spiel bekommt man eine virtuelle Shisha geschenkt, die man dann pflegen und nach und nach aufpimpen muss. Um dies zu ermöglichen, muss man viele Shisha-Punkte sammeln, die man durch Freunde, Linkklicks oder virtuelle Shisha-Partys erhält. Gewonnen hat der Spieler, der innerhalb eines Monats die meisten Shisha-Punkte sammelt. Mittlerweile sind bei diesem Spiel über 343.000 Spieler registriert, Tendenz steigend.

Es gibt aber auch durchaus Shisha-Spiele, die man mit einer realen Shisha im Kriese seiner Freunde spielen kann. Im Prinzip ist es ganz einfach und die Devise heißt, je mehr, desto lustiger. Der erste zieht an der Shisha und behält den Rauch im Mund, dann gibt er den Schlauch an seinen Nebenmann weiter und dieser nimmt ebenfalls Rauch in den Mund und behält ihn da und dann immer so weiter bis die Runde wieder an der ersten Person ist. Dann heißt es ausatmen und den Rauch freigeben.

Klassischerweise werden zu einer Shisha Brettspiele wie Schach, Backgammon oder auch Mensch-ärger-dich-nicht gespielt. Um den einen Trend mit den anderen zu verbinden, spricht auch nichts dagegen, gemütlich bei einer Shisha zu Pokern.

Kultur – Die Rolle der Shisha in der Kultur

Ihre heutige bekannte Form erhielt die Shisha im 16. Jahrhundert in Ägypten. Eine Shisha wird gemeinschaftlich im Kreis von Freunden und Bekannten geraucht und somit ist sie ein fester Bestandteil der Kultur. Man könnte regelrecht sagen, dass der Shisha-Konsum zelebriert wird. Um das Vergnügen noch etwas zu steigern bzw. um es zu verlängern, werden neben der Shisha Speisen und Getränke eingenommen. Traditionell wird zu einer Shisha Tee getrunken. Der Tee hat den angenehmen Effekt, dass er den Geschmack der Shisha im Mund etwas neutralisiert und daher kann man diesen immer wieder neu genießen. Sollte durch das Rauchen ein kleines Hungergefühl entstehen, kann man es mit kleinen Speisen, wie Keksen, türkischen Süßigkeiten oder auch anderen Snacks bekämpfen, die zur Shisha gereicht werden. Nicht selten kommt es vor, dass ganze Mahlzeiten aufgetischt werden.

Man trifft sich also zu besonderen Anlässen oder einfach nur so und tauscht sich während man die Shisha kreisen lässt über die Erlebnisse des Tages aus. In dieser Gemeinschaft entwickelte sich die Shisha bald zu deren eigentlichem Symbol. Auch heute noch gilt es als ein Zeichen der Gastfreundschaft, wenn man einen Fremden auf eine Shisha in sein Haus einlädt. Auch wird darauf großen Wert gelegt, dass man seine Shisha in möglichst angenehmer Atmosphäre genießen kann. So zieht man sich hierfür in angenehme Räume oder an Orte zurück, in denen man sich auf Kissen, Matratzen und Teppichen entspannen kann, um nach der entspannenden Shisha eventuell noch ein kleines Nickerchen zu halten.