Kultur – Die Rolle der Shisha in der Kultur

Ihre heutige bekannte Form erhielt die Shisha im 16. Jahrhundert in Ägypten. Eine Shisha wird gemeinschaftlich im Kreis von Freunden und Bekannten geraucht und somit ist sie ein fester Bestandteil der Kultur. Man könnte regelrecht sagen, dass der Shisha-Konsum zelebriert wird. Um das Vergnügen noch etwas zu steigern bzw. um es zu verlängern, werden neben der Shisha Speisen und Getränke eingenommen. Traditionell wird zu einer Shisha Tee getrunken. Der Tee hat den angenehmen Effekt, dass er den Geschmack der Shisha im Mund etwas neutralisiert und daher kann man diesen immer wieder neu genießen. Sollte durch das Rauchen ein kleines Hungergefühl entstehen, kann man es mit kleinen Speisen, wie Keksen, türkischen Süßigkeiten oder auch anderen Snacks bekämpfen, die zur Shisha gereicht werden. Nicht selten kommt es vor, dass ganze Mahlzeiten aufgetischt werden.

Man trifft sich also zu besonderen Anlässen oder einfach nur so und tauscht sich während man die Shisha kreisen lässt über die Erlebnisse des Tages aus. In dieser Gemeinschaft entwickelte sich die Shisha bald zu deren eigentlichem Symbol. Auch heute noch gilt es als ein Zeichen der Gastfreundschaft, wenn man einen Fremden auf eine Shisha in sein Haus einlädt. Auch wird darauf großen Wert gelegt, dass man seine Shisha in möglichst angenehmer Atmosphäre genießen kann. So zieht man sich hierfür in angenehme Räume oder an Orte zurück, in denen man sich auf Kissen, Matratzen und Teppichen entspannen kann, um nach der entspannenden Shisha eventuell noch ein kleines Nickerchen zu halten.

Ursprung der Shisha

Um die eigentliche Herkunft der Shisha streiten sich die Gelehrten. Ihre Herkunft wird allgemein hin mit Indien angegeben. Ihre Konstruktion war denkbar einfach: eine Kokosnuss mit einem darin steckenden Bambusrohr. Von dort gelangte sie in das Persische Großreich, welches sich im 5. Jahrhundert v. Chr. bis an den Indus erstreckte. Diese Theorie wird auch durch die Wortetymologie bekräftigt. Im Türkischen heißt die Shisha Nargile, welches von dem persischen Wort Nargile für „Kokosnuss“ abgeleitet wurde. Diese Wort wiederum geht auf das Sanskrit-Wort für Kokosnuss: Narikela zurück. Daher ist es nicht ganz unwahrscheinlich, dass der Ursprung der Shisha wirklich in Indien zu finden ist.

Von da an etablierte sich die Shisha im orientalischen Raum und verbreitete sich über Ägypten und den Iran in weite Teile der arabischen Welt. Mittlerweile haben 700 bis 800 Jahre alte Funde von Vorformen der Shisha belegt, das sie sich bis weit in den afrikanischen Kontinent hinein verbreitet hat. Die heute gängige Bezeichnung Shisha geht auf der persische Wort Shishe zurück, welches “Glas“ bedeutet. Diese Bezeichnung gelangte ins Arabische und andere nordafrikanische Dialekte und bezeichnet neben dem Glaskörper der Wasserpfeife auch die Pfeife insgesamt.

Feuchtmittel

Man benötigt verschiedene Feuchtmittel, um den Shisha-Tabak feucht zu halten. Durch die Deutsche Gesetzesverordnung darf der Tabak nur eine Feuchtigkeit von 5 Prozent aufweisen. Dadurch ist er aber zu trocken, um eine gute Rauchentwicklung für den Genuss einer Shisha zu erzeugen. Der schmackhafte Rauch entsteht, indem der Tabak eher verdampft oder verschwelt als verbrennt. Ist der Tabak jedoch zu trocken, gibt es nur eine geringe Rauchentwicklung. Die Feuchtmittel bestehen auch verschiedenen Melassearten, die nebenbei auch noch als Aromatisierungsmittel eingesetzt werden können. Es gibt die verschiedensten Melassesorten.

Eine der in Deutschland bekanntesten ist wohl der Bahrain Magic Honey Mix. Er besteht aus verschiedenen Melassen, Glycerin, Wasser, einer Honigmixtur und natürlichen Aromen. Es gibt aber noch andere Melassesorten, wie den Mola Mix, die Aribica Melasse, den Serbetli Honey Mix, die Hubey Honigmelasse und die Al Sultan Melasse.

Um das Feuchtmittel richtig anzuwenden, füllt man den Tabak in einen luftdichten Behälter und gibt auf 50 g Tabak etwa ein bis zwei Teelöffel der Melassesorte. Dies lässt man dann mehrere Stunden stehen, damit die Feuchtigkeit in den Tabak ziehen kann.

Tabak und Glycerin
Tabak und Glycerin

Eine weitere Möglichkeit, den Tabak anzufeuchten, bietet Glycerin. Dies kann man kostengünstig in der Apotheke erwerben. Auch hier sollte man den Tabak in ein luftdichtes Gefäß geben und pro 50 g Tabak etwas zwei bis drei Teelöffel Glycerin hinzugeben und es einige Zeit durchziehen lassen. Glycerin hat den Vorteil, dass es Geruchs- und geschmacksneutral ist.

Shisha-Kohle

Die Shisha-Kohle besteht in der Regel aus Holzkohle, die ohne jegliche Zusätze wie Petroleum oder ähnlichem versehen ist. Es gibt zwei Arten: Auf der einen Seite die selbstzündenden Kohletabletten. Sie sind mit geringen Mengen von Schwarzpulver oder Magnesium versetzt und zünden daher von allein, wenn man sie kurz in eine Flamme hält. Je nach Zusammensetzung glühen sie zwischen 30 und 90 Minuten. Die Shisha-Kohletabletten haben einen Einheitsdurchmesser von 33 bis 40 Millimeter und passen so auf jede Shisha.

Kohlebrenner
Kohlebrenner

Als eine gute Alternative zu den selbstzündenden Kohletabletten gilt die Naturkohle. Normalerwiese handelt es sich dabei um gepresste Kokosschalen, die über einen hohen Heizwert verfügen. Weitere Naturkohle besteht aus Oliven- oder Orangenbaumholz. Diese Holzkohle ist relative frei von Schwefel und besitzt eine längliche, stabhafte Form. Die Naturkohle ist etwas schwieriger zu entzünden, bedarf es hierfür einer deutlich längeren Feueraussetzung, bis sie glüht. Dazu eignet sich ein kleiner Gasbrenner. Bei der Verwendung von Spiritus sollte man vorsichtig sein. Dennoch ist die Naturkohle zu empfehlen, da sie deutlich länger brennt und ihre entstehende Hitze besser zu regulieren ist. Des Weiteren ist sie geschmacksneutral, wodurch der Tabakgeschmack wesentlich authentischer ist.

Verschiedene Arten von Shisha-Tabak

In Europa wird besonders der aromatisierte Tabak bevorzugt. Dieser ist in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen erhältlich und damit den Rauchern nie langweilig wird, bemüht sich die Tabakindustrie ständig um neue und ungewöhnliche Geschmacksrichtungen, wie beispielsweise Bier- und Basilikum-Aroma. Die bekannteste Sorte ist wohl nach wie vor der Doppelapfel. Dennoch gibt es noch zahlreiche weitere Sorten wie: Orange, Mango, Banane, Erdbeere und Melone und noch viele weitere Früchte. Es gibt aber auch Cappuccino, Karamell, Lakritze und Cola. Und auch Multifrucht und Rose fehlt nicht im Sortiment vieler Anbieter. Der durch die Shisha eingeatmete Rauch besteht zu großen Teilen aus Wasserdampf, nur ein kleiner Anteil davon sind die eigentlichen Aromastoffe.

Marktführend auf dem Gebiet der Herstellung von aromatisiertem Tabak ist die ägyptische Firma Nakhla Tobacco. Diese traditionsrieche Firma stellt seit 1913 Shisha-Tabak her und exportiert ihn in 85 Länder. In ihrem Sortiment haben sie über 40 verschiedene aromatisierte Tabaksorten. Weitere bekannte Tabakhersteller sind, Soex, Serbetli und Al Fakher.

Shisha-Tabak

Der Shisha-Tabak zeichnet sich durch eine sehr hohe Feuchtigkeit aus, die weit über der normalen Feuchtigkeit von Zigaretten- oder Pfeifen-Tabak liegt. Er besteht aus einer Mischung aus Tabak, Fruchtmelasse und Glycerin. Im europäischen Raum wird vorwiegend aromatisierter Tabak geraucht, den es in den unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen gibt. Im arabischen Raun wird dagegen eher nicht aromatisierter Tabak konsumiert. Wenn man dennoch aromatisierten Tabak bevorzugt, aromatisiert man ihn im Orient selbst, im dem man Honig oder getrocknete Früchte dem Tabak beifügt. Es gibt auch die Variante, dass man dem Wasser aromatische Öle oder Rosenwasser hinzugibt oder bei der Kohle Dufthölzer und ähnliches mit verbrennt.

Tabak und Melasse
Tabak und Melasse

Der orientalische Raum ist eine Welt voller Geschichten und Märchen. Selbstverständlich gibt es auch eine Legende zu der Entstehung des aromatisierten Tabaks. Der Legende nach soll einem Ägypter per Zufall der erste aromatisierte Tabak gelungen sein. Es heißt, dass ihm, während er sein Brot mit Zuckerrohrsirup aß, etwas Zuckersirup auf den brennenden Tabak seiner Pfeife tropfte. Als er dann von seiner Pfeife probierte, überzeugte ihn der neue unbekannte und süßliche Geschmack derart, dass er begann, die Zuckersirup-Tabak-Mischung zu kultivieren und zu verbreiten.

Die Konsistenz des Shisha-Tabaks ist recht klebrig und teigartig. Er besteht bis zu maximal 40 % aus Feuchthaltemitteln. Das ist auch der Grund, warum der Shisha-Tabak mit der Tabakverordnung von 1977 in Konflikt geraten ist.

Diese besagt nämlich, dass Rauchtabak maximal 5 % Feuchthaltemittel enthalten darf (Anlage 1 zu Paragraph 1 der Tabakverordnung vom 20.12.1977). Mittlerweile sind Bestrebungen im Gange, die diese Grenze sogar auf 2,5 % senken wollen. Aufgrund dieser Gesetze ist seit Januar 2004 die Einfuhr von Shisha-Tabak mit mehr als 5 % Feuchtigkeit verboten. Aus diesem Grund gibt es speziellen Tabak für den deutschen Markt, der diesen Normen entspricht und zusätzlich mit Glycerin oder Melasse angefeuchtet werden muss, damit sich das Aroma richtig entfalten kann und er lange brennt.

Damit der Tabak nicht an Feuchtigkeit verliert und möglichst lange frisch bleibt, sollte man ihn luftdicht verpacken. Dafür eignet sich besonders gut eine Frischhaltebox. Trockener Tabak verliert sein Aroma und sorgt beim Rauchen für ein unangenehmes Kratzen im Hals.

Zubehör – Allgemein

Unter das Zubehör einer Shisha fällt neben dem Shisha-Tabak und der Shisha-Kohle, die im Folgenden behandelt werden sollen auch eine Zange, mit der man den Tabak vorsichtig in den Shisha-Kopf füllt und die heiße glühende Kohle später drauflegt. Es zeugt von keiner guten Etikette, wenn man mit der Kohlenzange auch den Tabak in den Kopf füllt. Hierfür sollte man einen kleinen Löffel verwenden. An dieser Zange befindet sich in der Regel noch ein kleiner Stocher mit dem an den Tabak auflockern kann und die Löcher in die Alufolie stanzen kann.

Auch sollte bei den meisten Shishas ein Sieb beigegeben sein, welches die Kohle von dem Tabak fern hält. Besitzt man kein Sieb, kann man sich ganz einfach mit mehreren Schichten Alufolie behelfen, in die man mit einer Nadel oder ähnlichem zuvor mehrere Luftlöcher gestochen hat. Auch gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man den Tabak zusätzlich anfeuchten kann. Entweder man verwendet hierfür Glycerin oder Fruchtmelasse, mit der man zusätzlich das Aroma des Fruchttabaks verstärken kann.

Windschutz
Windschutz

Sehr wichtig für eine funktionstüchtige Shisha sind auch verschiedene Dichtungen. Besonders bei zusammenschraubbaren Shisha helfen sie, sie zuverlässig abzudichten. Dichtungen sind besonders am Schlauchanschluss der Shisha und unter dem Tabakkopf sehr wichtig.

Auch ein Windschutz kann von Vorteil sein. Diese große Haube über dem Tabakkopf und der glühenden Kohle sorgt dafür, die nicht zu viel Wärme an die Umwelt abgegeben wird, sondern zielgerichtet den Tabak erhitzt, damit er schneller ausschwelt.

Weiteres Zubehör sind Taschen, in denen man die Shisha fachgerecht transportieren kann oder kleine bunte Lichter für das Wassergefäß, die aufleuchten, wenn man an der Shisha zieht.