Italiens Fußball-Star Balotelli: Skandal wegen Shisha

Bei der Fußball-EM avancierte er noch zum Star in seiner Heimat, als er im Halbfinale mit zwei Toren die deutsche Mannschaft quasi im Alleingang aus dem Turnier schoss. Jetzt sorgt Mario Balotelli einmal mehr für einen Skandal. Beim „Frust-Feiern“ langte der Italiener mit ghanaischen Wurzeln in St. Tropez kräftig zu (Italien verlor das Endspiel gegen Spanien deutlich mit 0:4) und griff dabei auch das ein oder andere Mal zur Shisha, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten.

Neben der Shisha soll sich der Stürmer vom englischen Premier League-Klub Manchester City vor allem mit leichten Bikini- Schönheiten und ordentlich Champagner die Zeit vertrieben haben. Besonders in seiner Heimat und in England sorgte dieses für Aufsehen, denn Balotelli gilt nicht gerade als Vorzeigeprofi und ließ in den letzten Jahren kaum ein Fettnäpfchen aus. Zuletzt hatte er einige Jugendspieler seines Klubs mit Dartpfeilen beworfen und später fast sein Haus niedergebrannt, als er im Badezimmer mit Feuerwerkskörpern hantierte. Sportlich ist der Italiener derzeit allerdings unumstritten: In seinen bisherigen zwei Spielzeiten bei ManCity brachte es Balotelli auf einen Tor-Schnitt von fast 0,5 Treffer pro Partie.

Unklare Begriffsverwendung von „Wasserpfeife“ in den Medien

Aktuell herrscht in den Medien ein großer Aufruhr bezüglich des Schwimm-Weltrekordlers und 8-maligen Goldmedaillen Gewinners Michael Phelps. Er wurde fotografiert, wie er tief aus einer Bong inhalierte. (Bildquelle) Auf dem Foto ist eindeutig zu sehen, dass es sich um eine Bong handelt, die zum Cannabis rauchen verwendet wird. In den deutschen Medien ist dann plötzlich von einer Wasserpfeife die Rede: „Die Tatsache, dass er jetzt während einer Studentenorgie beim Wasserpfeife-Rauchen fotografiert wurde, passt in dieses Bild.“ (Quelle: zeit.de) Da fragt man sich doch, was bei der Übersetzung schief gelaufen ist. Es kommt nämlich immer wider vor, dass der Begriff „Wasserpfeife“ für eine Bong benutzt wird, die dazu dient, die Droge Cannabis zu konsumieren. Durch diese Verwechslung erhält die Wasserpfeife oder Shisha natürlich auch das negative Bild, dass mit der Bong und dem damit verbundenen Cannabis-Missbrauch verbunden ist. Damit geschieht ihr aber Unrecht, ist eine Shisha doch vorwiegend ein Genussmittel und mit einem gewissen Lifestyle verbunden und dient nicht so sehr der Suchtbefriedigung wie eine Bong zu rauchen oder auch der Konsum von Zigaretten. Eine Wasserpfeife raucht man, um sich zu entspannen und in geselliger Runde den Tag ausklingen zu lassen, nicht zum Zweck verbotene Substanzen zu inhalieren oder aus dem Zwang heraus, sich abzureagieren. Die einzelnen Redakteure sollten besser darauf achten, um welche Form von Rauchen es sich handelt und differenzierter benennen, damit eine solche Verwechslung zwischen Bong und Wasserpfeife in Zukunft nicht mehr vorkommt.

Die Kräutermischung Spice wurde verboten

Seit heute ist die Kräutermischung offiziell in Deutschland verboten wurden, da sie schädliche synthetische Substanzen enthält, die extrem anhängig machen und zu Angstzuständen und Kreislaufbeschwerden führen können. Kritisiert wurde an ihr auch, dass sie verstärkt an Minderjährige in Wasserpfeifen und Hanfs-Shops veräußert wurde (http://www.noows.de/spice—verbot-der-modedroge-ab-donnerstag-5369). Wenn hier schon die Verbindung zur Wasserpfeife gezogen wird, sollte man noch einmal nachdrücklich verdeutlichen, dass die Wasserpfeife ein Genussmittel ist und nicht zum Rauchen von Drogen missbraucht werden sollte. Die Wasserpfeife wird traditionell mit geschmacksintensiven Tabak gefüllt, dessen Aroma man mit dem Rauch genießen kann. Mit dem Verbot von Spice kann man nur hoffen, dass der falsche Gebrauch der Wasserpfeife aufhört und sie aus der Schublade der Drogengeräte herauskommt, in die viele sie stecken.

Wasserpfeife für Drogen missbraucht

Eine renommierte Wochenzeitung warnt in ihrem Online-Format (http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/0,1518,596518,00.html) von den synthetischen Ingredienzien in der bisher als harmlose Alternative zum Marihuana geltende Kräutermischung Spice. Untersuchungen ergaben, dass darin ein künstlich hergestelltes Cannabinoid enthalten ist, welches viermal stärker als der eigentliche Cannabis-Wirkstoff THC ist und extreme körperliche Beeinträchtigungen und Rauschzustände zur Folge hat. Im Zusammenhang wird von einer 13 Jährigen berichtet, die das Spice in ihrer Wasserpfeife geraucht hatte und nachher mit einem Kreislaufkollaps in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste. Dazu kann man eigentlich nichts mehr sagen, außer dass es schade ist, dass die Wasserpfeife für den Konsum von Drogen missbraucht wird. Es scheint besonders vielen Jugendlichen nicht klar zu sein, dass man Wasserpfeifen lediglich benutzt, um feuchten Wasserpfeifentabak zu rauchen und sich an seinen verschiedenen Geschmacksrichtungen zu erfreuen. Dieser Tabak verfügt über keinerlei vergleichbare Wirkungen wie Cannabis und andere Substanzen, die einen Rauschzustand bewirken. Dass es immer wieder zu dieser Verwechslung kommt, mag an fehlender Information oder einfach an der Ignoranz vieler liegen, die den gesellschaftlichen und entspannenden Effekt beim gemeinsamen Wasserpfeifen rauchen übersehen.

Der historische Gebrauch der Shisha im arabischen Raum

Die klassische Wasserpfeife kommt ursprünglich aus dem orientalischen Raum im weitesten Sinne. Als Ihr Entstehungsort wird Indien vermutet, auch aufgrund der etymologischen Ursprungsformen der heutigen Bezeichnung. Die erste Wasserpfeife war ein einfaches Konstrukt aus einer Kokosnuss und eines darin befestigten Bambusrohres.

Die heutige Form der Wasserpfeife entstand im Ägypten des 16. Jahrhunderts. Von da aus verbreitete sich das Shisha rauchen in den Iran und schließlich in fast alle Teile der arabischen Welt. Die Shisha entwickelte sich zu einem kulturellen Bestandteil und das gemeinsame Rauchen begründete eine Gemeinschaftskultur, die noch heute Bestand hat. Jemanden auf eine Shisha einzuladen ist selbstverständlich und so wurde die Shisha zum Symbol der berühmten orientalischen Gastfreundlichkeit.

Im arabischen Raum läuft das Leben sehr geregelt und ritualisiert ab und in vielen rituellen Handlungen spielt die Wasserpfeife eine wichtige Rolle. Ein schönes Beispiel ist die Verhandlung von Handelsverträgen. Diese ziehen sich in der Regel über Stunden hin und werden meist mit Speisen und einer gemeinsam gerauchten Shisha verbunden. Das genießerische Rauchen gibt den Verhandlungspartnern die benötigte Zeit, das Gegenüber zu studieren und über mögliche Vertragsänderungen nachzudenken, um einen möglichst günstigen Vertragsabschluss zu erzielen.

Ganz allgemein lässt es sich bei einer Shisha besser diskutieren, verbindet das gemeinsame Rauchen die einzelnen Menschen miteinander und stärt so das Zusammenhörigkeitsgefühl. In dieser Atmosphäre lässt es sich leicht berichten und können Geschichten ausgetauscht werden.